Absender: |
Betreff:
Re: Weiter4: Georgien |
Travellerin
|
Geschrieben am
6/04/2009 15:51
Weiterreise nach Chichadsiri
Bis zum Dorf Chichadsiri (engl. Khikhadziri) sind es etwa 38 bis 40 km ab Chulo. Es liegt nur 20km von der türkischen Grenze entfernt. Der Weg führt ab dem Kloster S’chalta den Weg weiter und aufgrund der Entfernung scheint ein motorisiertes Transportmittel angeraten. Unterwegs sieht man auf der gegenüberliegenden Uferseite des S’chaltiszqali-Flusses eine weitere Festungsruine. Eine ideale Strecke für Motorradfahrer, zumal es in Chichadsiri eine recht gute Übernachtungsmöglichkeit gibt. In Chichadsiri wird Ende September Tbeloba gefeiert. Das Fest wurde zu Ehren des in Chichadsiri geborenen Eristaw (eine Art Kurfürst) Tbel Abuseridse benannt, eines mittelalterlichen Philosophen und Astronomen, der von 1190 bis 1240 lebte. Tbel Abuseridse hatte umfangreiche historische und astronomische Abhandlungen verfasst und während seiner Herrschaft wurde auch die Festung Chichani erbaut (die uns aber niemand zeigen konnte).
Bei Einfahrt in das Dorf Chichadsiri führt ein kurzer Weg unmittelbar nach links (noch vor der Brücke), der zu Roin Gabeidse führt. Familie Gabeidse vermietet recht ordentliche Zimmer. Der Blick fällt auf ein großes Gebäude im Hintergrund – die Schule des Ortes. Geradeaus blickt man auf ein geschlossenes Geschäft mit der kyrillischen Aufschrift „Magazin“ (Laden) und links daneben auf eine einfache Brücke über den Bach Chichan. Nach Überquerung der Brücke kommt man an einer eingefassten Quelle vorbei, an deren Rückwand mehrere Reihen Gedenkplaketten mit Fotos für die im Zweiten Weltkrieg aus diesem Dorf Gefallenen befestigt sind. Die untere Reihe ist denjenigen gewidmet, die den Krieg überlebten und zurückkehrten. Darunter ist ein Rückkehrer, der für 8 Jahre in ein Lager mußte, da er in deutsche Kriegsgefangenschaft geriet.
Nach der Quelle führt ein kurzes Stück Weg nach rechts und gabelt sich nach links oben, wo eine Festungsruine zu finden ist. Biegt man aber nach rechts unten ab und geht entlang des Bachbettes weiter, so ist man nach wenigen Schritten bei der zweiten Festungsruine. Beide Festungen, die wohl eher den bereits erwähnten Nachrichtentürmen zuzuordnen sind, werden von den Einheimischen als Tamarisziche bezeichnet, als Festung (Königin) Tamaras.
|
|