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Eristische DialektikEristische Dialektik1) ist die Kunst zu disputieren, und zwar so zu disputieren, daß man Recht behält, also per fas et nefas.2) Man kann nämlich in der Sache selbst objective Recht haben und doch in den Augen der Beisteher, ja bisweilen in seinen eignen, Unrecht behalten. Wann nämlich der Gegner meinen Beweis widerlegt, und dies als Widerlegung der Behauptung selbst gilt, für die es jedoch andre Beweise geben kann; in welchem Fall natürlich für den Gegner das Verhältnis umgekehrt ist: er behält Recht, bei objektivem Unrecht. Also die objektive Wahrheit eines Satzes und die Gültigkeit desselben in der Approbation der Streiter und Hörer sind zweierlei. (Auf letztere ist die Dialektik gerichtet.) Woher kommt das? Von der natürlichen Schlechtigkeit des menschlichen Geschlechts. Wäre diese nicht, wären wir von Grund aus ehrlich, so würden wir bei jeder Debatte bloß darauf ausgehn, die Wahrheit zu Tage zu fördern, ganz unbekümmert ob solche unsrer zuerst aufgestellten Meinung oder der des Andern gemäß ausfiele: dies würde gleichgültig, oder wenigstens ganz und gar Nebensache sein. Aber jetzt ist es Hauptsache. Die angeborne Eitelkeit, die besonders hinsichtlich der Verstandeskräfte reizbar ist, will nicht haben, daß was wir zuerst aufgestellt, sich als falsch und das des Gegners als Recht ergebe. Hienach hätte nun zwar bloß jeder sich zu bemühen, nicht anders als richtig zu urteilen: wozu er erst denken und nachher sprechen müßte. Aber zur angebornen Eitelkeit gesellt sich bei den Meisten Geschwätzigkeit und angeborne Unredlichkeit. Sie reden, ehe sie gedacht haben, und wenn sie auch hinterher merken, daß ihre Behauptung falsch ist und sie Unrecht haben; so soll es doch scheinen, als wäre es umgekehrt. Das Interesse für die Wahrheit, welches wohl meistens bei Aufstellung des vermeintlich wahren Satzes das einzige Motiv gewesen, weicht jetzt ganz dem Interesse der Eitelkeit: wahr soll falsch und falsch soll wahr scheinen. Jedoch hat selbst diese Unredlichkeit, das Beharren bei einem Satz, der uns selbst schon falsch scheint, noch eine Entschuldigung: oft sind wir anfangs von der Wahrheit unsrer Behauptung fest überzeugt, aber das Argument des Gegners scheint jetzt sie umzustoßen; geben wir jetzt ihre Sache gleich auf, so finden wir oft hinterher, daß wir doch Recht haben: unser Beweis war falsch; aber es konnte für die Behauptung einen richtigen geben: das rettende Argument war uns nicht gleich beigefallen. Daher entsteht nun in uns die Maxime, selbst wann das Gegenargument richtig und schlagend scheint, doch noch dagegen anzukämpfen, im Glauben, daß dessen Richtigkeit selbst nur scheinbar sei, und uns während des Disputierens noch ein Argument, jenes umzustoßen, oder eines, unsre Wahrheit anderweitig zu bestätigen, einfallen werde: hiedurch werden wir zur Unredlichkeit im Disputieren beinahe genötigt, wenigstens leicht verführt. Diesergestalt unterstützen sich wechselseitig die Schwäche unsers Verstandes und die Verkehrtheit unsers Willens. Daraus kommt es, daß wer disputiert, in der Regel nicht für die Wahrheit, sondern für seinen Satz kämpft, wie pro ara et focis, und per fas et nefas verfährt, ja wie gezeigt nicht anders kann. Jeder also wird in der Regel wollen seine Behauptung durchsetzen, selbst wann sie ihm für den Augenblick falsch oder zweifelhaft scheint.3) Die Hilfsmittel hiezu gibt einem jeden seine eigne Schlauheit und Schlechtigkeit einigermaßen an die Hand: dies lehrt die tägliche Erfahrung beim Disputieren; es hat also jeder seine natürliche Dialektik, so wie er seine natürliche Logik hat. Allein jene leitet ihn lange nicht so sicher als diese. Gegen logische Gesetze denken, oder schließen, wird so leicht keiner: falsche Urteile sind häufig, falsche Schlüsse höchst selten. Also Mangel an natürlicher Logik zeigt ein Mensch nicht leicht; hingegen wohl Mangel an natürlicher Dialektik: sie ist eine ungleich ausgeteilte Naturgabe (hierin der Urteilskraft gleich, die sehr ungleich ausgeteilt ist, die Vernunft eigentlich gleich). Denn durch bloß scheinbare Argumentation sich konfundieren, sich refutieren lassen, wo man eigentlich Recht hat, oder das umgekehrte, geschieht oft; und wer als Sieger aus einem Streit geht, verdankt es sehr oft, nicht sowohl der Richtigkeit seiner Urteilskraft bei Aufstellung seines Satzes, als vielmehr der Schlauheit und Gewandtheit, mit der er ihn verteidigte. Angeboren ist hier wie in allen Fällen das beste4): jedoch kann Übung und auch Nachdenken über die Wendungen, durch die man den Gegner wirft, oder die er meistens gebraucht, um zu werfen, viel beitragen, in dieser Kunst Meister zu werden. Also wenn auch die Logik wohl keinen eigentlich praktischen Nutzen haben kann: so kann ihn die Dialektik allerdings haben. Mir scheint auch Aristoteles seine eigentliche Logik (Analytik) hauptsächlich als Grundlage und Vorbereitung zur Dialektik aufgestellt zu haben und diese ihm die Hauptsache gewesen zu sein. Die Logik beschäftigt sich mit der bloßen Form der Sätze, die Dialektik mit ihrem Gehalt oder Materie, dem Inhalt: daher eben mußte die Betrachtung der Form als des allgemeinen der des Inhalts als des besonderen vorhergehn. Aristoteles bestimmt den Zweck der Dialektik nicht so scharf wie ich getan: er gibt zwar als Hauptzweck das Disputieren an, aber zugleich auch das Auffinden der Wahrheit (Topik, I, 2); später sagt er wieder: man behandle die Sätze philosophisch nach der Wahrheit, dialektisch nach dem Schein oder Beifall, Meinung Andrer (doxa) Topik, I, 12. Er ist sich der Unterscheidung und Trennung der objektiven Wahrheit eines Satzes von dem Geltendmachen desselben oder dem Erlangen der Approbation zwar bewußt; allein er hält sie nicht scharf genug auseinander, um der Dialektik bloß letzteres anzuweisen.5) Seinen Regeln zu letzterem Zweck sind daher oft welche zum ersteren eingemengt. Daher es mir scheint, daß er seine Aufgabe nicht rein gelöst hat.6) Aristoteles hat in den Topicis die Aufstellung der Dialektik mit seinem eignen wissenschaftlichen Geist äußerst methodisch und systematisch angegriffen, und dies verdient Bewunderung, wenn gleich der Zweck, der hier offenbar praktisch ist, nicht sonderlich erreicht worden. Nachdem er in den Analyticis die Begriffe, Urteile und Schlüsse der reinen Form nach betrachtet hatte, geht er nun zum Inhalt über, wobei er es eigentlich nur mit den Begriffen zu tun hat: denn in diesen liegt ja der Gehalt. Sätze und Schlüsse sind rein für sich bloße Form: die Begriffe sind ihr Gehalt.7) Sein Gang ist folgender. Jede Disputation hat eine Thesis oder Problem (diese differieren bloß in der Form) und dann Sätze, die es zu lösen dienen sollen. Es handelt sich dabei immer um das Verhältnis von Begriffen zu einander. Dieser Verhältnisse sind zunächst vier. Man sucht nämlich von einem Begriff, entweder 1. seine Definition, oder 2. sein Genus, oder 3. sein Eigentümliches, wesentliches Merkmal, proprium, idion, oder 4. sein accidens, d. i. irgend eine Eigenschaft, gleichviel ob Eigentümliches und Ausschließliches oder nicht, kurz ein Prädikat. Auf eins dieser Verhältnisse ist das Problem jeder Disputation zurückzuführen. Dies ist die Basis der ganzen Dialektik. In den acht Büchern derselben stellt er nun alle Verhältnisse, die Begriffe in jenen vier Rücksichten wechselseitig zu einander haben können, auf und gibt die Regeln für jedes mögliche Verhältnis; wie nämlich ein Begriff sich zum andern verhalten müsse, um dessen proprium, dessen accidens, dessen genus, dessen definitum oder Definition zu sein: welche Fehler bei der Aufstellung leicht gemacht werden, und jedesmal was man demnach zu beobachten habe, wenn man selbst ein solches Verhältnis aufstellt (kataskeuazein), und was man, nachdem der andre es aufgestellt, tun könne, es umzustoßen (anaskeuazein). Die Aufstellung jeder solchen Regel oder jedes solchen allgemeinen Verhältnisses jener Klassen-Begriffe zu einander nennt er topoV, locus, und gibt 382 solcher topoi: daher Topica. Diesem fügt er noch einige allgemeine Regeln bei, über das Disputieren überhaupt, die jedoch lange nicht erschöpfend sind. Der topoV ist also kein rein materieller, bezieht sich nicht auf einen bestimmten Gegenstand, oder Begriff; sondern er betrifft immer ein Verhältnis ganzer Klassen von Begriffen, welches unzähligen Begriffen gemein sein kann, sobald sie zu einander in einer der erwähnten vier Rücksichten betrachtet werden, welches bei jeder Disputation statt hat. Und diese vier Rücksichten haben wieder untergeordnete Klassen. Die Betrachtung ist hier also noch immer gewissermaßen formal, jedoch nicht so rein formal wie in der Logik, da sie sich mit dem Inhalt der Begriffe beschäftigt, aber auf eine formelle Weise, nämlich sie gibt an, wie der Inhalt des Begriffs A sich verhalten müsse zu dem des Begriffs B, damit dieser aufgestellt werden könne als dessen genus oder dessen proprium (Merkmal) oder dessen accidens oder dessen Definition oder nach den diesen untergeordneten Rubriken, von Gegenteil antikeimenon, Ursache und Wirkung, Eigenschaft und Mangel usw.: und um ein solches Verhältnis soll sich jede Disputation drehen. Die meisten Regeln, die er nun eben als topoi über diese Verhältnisse angibt, sind solche, die in der Natur der Begriffsverhältnisse liegen, deren jeder sich von selbst bewußt ist, und auf deren Befolgung vom Gegner er schon von selbst dringt, eben wie in der Logik, und die es leichter ist im speziellen Fall zu beobachten oder ihre Vernachlässigung zu bemerken, als sich des abstrakten topoV darüber zu erinnern: daher eben der praktische Nutzen dieser Dialektik nicht groß ist. Er sagt fast lauter Dinge, die sich von selbst verstehn und auf deren Beachtung die gesunde Vernunft von selbst gerät. Beispiele: »Wenn von einem Dinge das genus behauptet wird, so muß ihm auch irgend eine species dieses genus zukommen; ist dies nicht, so ist die Behauptung falsch: z. B. es wird behauptet, die Seele habe Bewegung; so muß ihr irgend eine bestimmte Art der Bewegung eigen sein, Flug, Gang, Wachstum, Abnahme usw. ist dies nicht, so hat sie auch keine Bewegung. Also wem keine Spezies zukommt, dem auch nicht das genus: das ist der topoV.« Dieser topoV gilt zum Aufstellen und zum Umwerfen. Es ist der neunte topoV. Und umgekehrt: wenn das Genus nicht zukommt, kommt auch keine Spezies zu: z. B. Einer soll (wird behauptet) von einem Andern schlecht geredet haben: Beweisen wir, daß er gar nicht geredet hat, so ist auch jenes nicht: denn wo das genus nicht ist, kann die Spezies nicht sein. Unter der Rubrik des Eigentümlichen, proprium, lautet der 215. locus so: »Erstlich zum Umstoßen: wenn der Gegner als Eigentümliches etwas angibt, das nur sinnlich wahrzunehmen ist, so ists schlecht angegeben: denn alles Sinnliche wird ungewiß, sobald es aus dem Bereich der Sinne hinaus kommt: z. B. er setzt als Eigentümliches der Sonne, sie sei das hellste Gestirn, das über die Erde zieht: das taugt nicht: denn wenn die Sonne untergegangen, wissen wir nicht ob sie über die Erde zieht, weil sie dann außer dem Bereich der Sinne ist. Zweitens zum Aufstellen: das Eigentümliche wird richtig angegeben, wenn ein solches aufgestellt wird, das nicht sinnlich erkannt wird, oder wenn sinnlich erkannt, doch notwendig vorhanden: z. B. als Eigentümliches der Oberfläche werde angegeben, daß sie zuerst gefärbt wird; so ist dies zwar ein sinnliches Merkmal, aber ein solches, das offenbar allezeit vorhanden, also richtig.« Soviel um Ihnen einen Begriff von der Dialektik des Aristoteles zu geben. Sie scheint mir den Zweck nicht zu erreichen: ich habe es also anders versucht. Cicero's Topica sind eine Nachahmung der Aristotelischen aus dem Gedächtnis: höchst seicht und elend; Cicero hat durchaus keinen deutlichen Begriff von dem, was ein topus ist und bezweckt, und so radotiert er ex ingenio allerhand Zeug durcheinander, und staffiert es reichlich mit juristischen Beispielen aus. Eine seiner schlechtesten Schriften. Um die Dialektik rein aufzustellen muß man, unbekümmert um die objektive Wahrheit (welche Sache der Logik ist), sie bloß betrachten als die Kunst, Recht zu behalten, welches freilich um so leichter sein wird, wenn man in der Sache selbst Recht hat. Aber die Dialektik als solche muß bloß lehren, wie man sich gegen Angriffe aller Art, besonders gegen unredliche verteidigt, und eben so wie man selbst angreifen kann, was der Andre behauptet, ohne sich selbst zu widersprechen und überhaupt ohne widerlegt zu werden. Man muß die Auffindung der objektiven Wahrheit rein trennen von der Kunst, seine Sätze als wahr geltend zu machen: jenes ist [Aufgabe] einer ganz andern pragmateia, es ist das Werk der Urteilskraft, des Nachdenkens, der Erfahrung, und gibt es dazu keine eigne Kunst; das zweite aber ist der Zweck der Dialektik. Man hat sie definiert als die Logik des Scheins: falsch: dann wäre sie bloß brauchbar zur Verteidigung falscher Sätze; allein auch wenn man Recht hat, braucht man Dialektik, es zu verfechten, und muß die unredlichen Kunstgriffe kennen, um ihnen zu begegnen; ja oft selbst welche brauchen, um den Gegner mit gleichen Waffen zu schlagen. Dieserhalb also muß bei der Dialektik die objektive Wahrheit bei Seite gesetzt oder als akzidentell betrachtet werden: und bloß darauf gesehn werden, wie man seine Behauptungen verteidigt und die des Andern umstößt; bei den Regeln hiezu darf man die objektive Wahrheit nicht berücksichtigen, weil meistens unbekannt ist, wo sie liegt8): oft weiß man selbst nicht, ob man Recht hat oder nicht, oft glaubt man es und irrt sich, oft glauben es beide Teile: denn veritas est in puteo (en buJv h alhJeia, Demokrit); beim Entstehn des Streits glaubt in der Regel jeder die Wahrheit auf seiner Seite zu haben: beim Fortgang werden beide zweifelhaft: das Ende soll eben erst die Wahrheit ausmachen, bestätigen. Also darauf hat sich die Dialektik nicht einzulassen: so wenig wie der Fechtmeister berücksichtigt, wer bei dem Streit, der das Duell herbeiführte, eigentlich Recht hat: treffen und parieren, darauf kommt es an, eben so in der Dialektik: sie ist eine geistige Fechtkunst; nur so rein gefaßt, kann sie als eigne Disziplin aufgestellt werden: denn setzen wir uns zum Zweck die reine objektive Wahrheit, so kommen wir auf bloße Logik zurück; setzen wir hingegen zum Zweck die Durchführung falscher Sätze, so haben wir bloße Sophistik. Und bei beiden würde vorausgesetzt sein, daß wir schon wüßten, was objektiv wahr und falsch ist: das ist aber selten zum voraus gewiß. Der wahre Begriff der Dialektik ist also der aufgestellte: geistige Fechtkunst zum Rechtbehalten im Disputieren, obwohl der Name Eristik passender wäre: am richtigsten wohl Eristische Dialektik: Dialectica eristica. Und sie ist sehr nützlich: man hat sie mit Unrecht in neuern Zeiten vernachlässigt. Da nun in diesem Sinne die Dialektik bloß eine auf System und Regel zurückgeführte Zusammenfassung und Darstellung jener von der Natur eingegebnen Künste sein soll, deren sich die meisten Menschen bedienen, wenn sie merken, daß im Streit die Wahrheit nicht auf ihrer Seite liegt, um dennoch Recht zu behalten; so würde es auch dieserhalb sehr zweckwidrig sein, wenn man in der wissenschaftlichen Dialektik auf die objektive Wahrheit und deren Zutageförderung Rücksicht nehmen wollte, da es in jener ursprünglichen und natürlichen Dialektik nicht geschieht, sondern das Ziel bloß das Rechthaben ist. Die wissenschaftliche Dialektik in unserm Sinne hat demnach zur Hauptaufgabe, jene Kunstgriffe der Unredlichkeit im Disputieren aufzustellen und zu analysieren: damit man bei wirklichen Debatten sie gleich erkenne und vernichte. Eben daher muß sie in ihrer Darstellung eingeständlich bloß das Rechthaben, nicht die objektive Wahrheit, zum Endzweck nehmen. Mir ist nicht bekannt, daß in diesem Sinne etwas geleistet wäre, obwohl ich mich weit und breit umgesehn habe9): es ist also ein noch unbebautes Feld. Um zum Zwecke zu kommen, müßte man aus der Erfahrung schöpfen, beachten, wie, bei den im Umgange häufig vorkommenden Debatten, dieser oder jener Kunstgriff von einem und dem andern Teil angewandt wird, sodann die unter andern Formen wiederkehrenden Kunstgriffe auf ihr Allgemeines zurückführen, und so gewisse allgemeine Stratagemata aufstellen, die dann sowohl zum eignen Gebrauch, als zum Vereiteln derselben, wenn der Andre sie braucht, nützlich wären. Folgendes sei als erster Versuch zu betrachten.
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Controversial DialecticControversial Dialectic is the art of disputing, and of disputing in such a way as to hold one's own, whether one is in the right or the wrong - per fas et nefas.3 A man may be objectively in the right, and nevertheless in the eyes of bystanders, and sometimes in his own, he may come off worst. For example, I may advance a proof of some assertion, and my adversary may refute the proof, and thus appear to have refuted the assertion, for which there may, nevertheless, be other proofs. In this case, of course, my adversary and I change places: he comes off best, although, as a matter of fact, he is in the wrong. If the reader asks how this is, I reply that it is simply the natural baseness of human nature. If human nature were not base, but thoroughly honourable, we should in every debate have no other aim than the discovery of truth; we should not in the least care whether the truth proved to be in favour of the opinion which we had begun by expressing, or of the opinion of our adversary. That we should regard as a matter of no moment, or, at any rate, of very secondary consequence; but, as things are, it is the main concern. Our innate vanity, which is particularly sensitive in reference to our intellectual powers, will not suffer us to allow that our first position was wrong and our adversary's right. The way out of this difficulty would be simply to take the trouble always to form a correct judgment. For this a man would have to think before he spoke. But, with most men, innate vanity is accompanied by loquacity and innate dishonesty. They speak before they think; and even though they may afterwards perceive that they are wrong, and that what they assert is false, they want it to seem the contrary. The interest in truth, which may be presumed to have been their only motive when they stated the proposition alleged to be true, now gives way to the interests of vanity: and so, for the sake of vanity, what is true must seem false, and what is false must seem true. However, this very dishonesty, this persistence in a proposition which seems false even to ourselves, has something to be said for it. It often happens that we begin with the firm conviction of the truth of our statement; but our opponent's argument appears to refute it. Should we abandon our position at once, we may discover later on that we were right after all: the proof we offered was false, but nevertheless there was a proof for our statement which was true. The argument which would have been our salvation did not occur to us at the moment. Hence we make it a rule to attack a counter-argument, even though to all appearances it is true and forcible, in the belief that its truth is only superficial, and that in the course of the dispute another argument will occur to us by which we may upset it, or succeed in confirming the truth of our statement. In this way we are almost compelled to become dishonest; or, at any rate, the temptation to do so is very great. Thus it is that the weakness of our intellect and the perversity of our will lend each other mutual support; and that, generally, a disputant fights not for truth, but for his proposition, as though it were a battle pro aris et focis. He sets to work per fas et nefas; nay, as we have seen, he cannot easily do otherwise. As a rule, then, every man will insist on maintaining whatever he has said, even though for the moment he may consider it false or doubtful.4 To some extent every man is armed against such a procedure by his own cunning and villainy. He learns by daily experience, and thus comes to have his own natural Dialectic, just as he has his own natural Logic. But his Dialectic is by no means as safe a guide as his Logic. It is not so easy for any one to think or draw an inference contrary to the laws of Logic; false judgments are frequent, false conclusions very rare. A man cannot easily be deficient in natural Logic, but he may very easily be deficient in natural Dialectic, which is a gift apportioned in unequal measure. In so far natural Dialectic resembles the faculty of judgment, which differs in degree with every man; while reason, strictly speaking, is the same. For it often happens that in a matter in which a man is really in the right, he is confounded or refuted by merely superficial arguments; and if he emerges victorious from a contest, he owes it very often not so much to the correctness of his judgment in stating his proposition, as to the cunning and address with which he defended it. Here, as in all other cases, the best gifts are born with a man; nevertheless, much may be done to make him a master of this art by practice, and also by a consideration of the tactics which may be used to defeat an opponent, or which he uses himself for a similar purpose. Therefore, even though Logic may be of no very real, practical use, Dialectic may certainly be so; and Aristotle, too, seems to me to have drawn up his Logic proper, or Analytic, as a foundation and preparation for his Dialectic, and to have made this his chief business. Logic is concerned with the mere form of propositions; Dialectic, with their contents or matter - in a word, with their substance. It was proper, therefore, to consider the general form of all propositions before proceeding to particulars. Aristotle does not define the object of Dialectic as exactly as I have done it here; for while he allows that its principal object is disputation, he declares at the same time that it is also the discovery of truth.5 Again, he says, later on, that if, from the philosophical point of view, propositions are dealt with according to their truth, Dialectic regards them according to their plausibility, or the measure in which they will win the approval and assent of others.6 He is aware that the objective truth of a proposition must be distinguished and separated from the way in which it is pressed home, and approbation won for it; but he fails to draw a sufficiently sharp distinction between these two aspects of the matter, so as to reserve Dialectic for the latter alone.7 The rules which he often gives for Dialectic contain some of those which properly belong to Logic; and hence it appears to me that he has not provided a clear solution of the problem. We must always keep the subject of one branch of knowledge quite distinct from that of any other. To form a clear idea of the province of Dialectic, we must pay no attention to objective truth, which is an affair of Logic: we must regard it simply as the art of getting the best of it in a dispute, which, as we have seen, is all the easier if we are actually in the right. In itself Dialectic has nothing to do but to show how a man may defend himself against attacks of every kind, and especially against dishonest attacks; and, in the same fashion, how he may attack another man's statement without contradicting himself, or generally without being defeated. The discovery of objective truth must be separated from the art of winning acceptance for propositions; for objective truth is au entirely different matter: it is the business of sound judgment, reflection and experience, for which there is no special art. Such, then, is the aim of Dialectic. It has been defined as the Logic of appearance; but the definition is a wrong one, as in that case it could only be used to repel false propositions. But even when a man has the right on his side, he needs Dialectic in order to defend and maintain it; he must know what the dishonest tricks are, in order to meet them; nay, he must often make use of them himself, so as to beat the enemy with his own weapons. Accordingly, in a dialectical contest we must put objective truth aside, or, rather, we must regard it as an accidental circumstance, and look only to the defence of our own position and the refutation of our opponent's. In following out the rules to this end, no respect should be paid to objective truth, because we usually do not know where the truth lies. As I have said, a man often does not himself know whether he is in the right or not; he often believes it, and is mistaken: both sides often believe it. Truth is in the depths. At the beginning of a contest each man believes, as a rule, that right is on his side; in the course of it, both become doubtful, and the truth is not determined or confirmed until the close. Dialectic, then, need have nothing to do with truth, as little as the fencing master considers who is in the right when a dispute leads to a duel. Thrust and parry is the whole business. Dialectic is the art of intellectual fencing: and it is only when we so regard it that we can erect it into a branch of knowledge. For if we take purely objective truth as our aim, we are reduced to mere Logic; if we take the maintenance of false propositions, it is mere Sophistic: and in either case it would have to be assumed that we were aware of what was true and what was false: and it is seldom that we have any clear idea of the truth beforehand. The true conception of Dialectic is, then, that which we have formed: it is the art of intellectual fencing used for the purpose of getting the best of it in a dispute: and, although the name Eristic would be more suitable, it is more correct to call it controversial Dialectic, Dialectica eristica. Dialectic in this sense of the word has no other aim but to reduce to a regular system and collect and exhibit the arts which most men employ when they observe, in a dispute, that truth is not on their side, and still attempt to gain the day. Hence, it would be very inexpedient to pay any regard to objective truth or its advancement in a science of Dialectic; since this is not done in that original and natural Dialectic innate in men, where they strive for nothing but victory. The science of Dialectic, in one sense of the word, is mainly concerned to tabulate and analyse dishonest stratagems, in order that in a real debate they may be at once recognised and defeated. It is for this very reason that Dialectic must admittedly take victory, and not objective truth, for its aim and purpose. I am not aware that anything has been done in this direction, although I have made inquiries far and wide.8 It is, therefore, an uncultivated soil. To accomplish our purpose, we must draw from our experience: we must observe how in the debates which often arise in our intercourse with our fellow-men this or that stratagem is employed by one side or the other. By finding out the common elements in tricks repeated in different forms, we shall be enabled to exhibit certain general stratagems which may be advantageous, as well for our own use, as for frustrating others if they use them. What follows is to be regarded as a first attempt. 3.) According to Diogenes Laertius, v., 28, Aristotle put Rhetoric and Dialectic together, as aiming at persuasion, to pithanon; and Analytic and Philosophy as aiming at truth. Aristotle does, indeed, distinguish between (1) Logic, or Analytic, as the theory or method of arriving at true or apodeictic conclusions; and (2) Dialectic as the method of arriving at conclusions that are accepted or pass current as true, eudoxa, probabilia; conclusions in regard to which it is not taken for granted that they are false, and also not taken for granted that they are true in themselves, since that is not the point. What is this but the art of being in the right, whether one has any reason for being so or not, in other words, the art of attaining the appearance of truth, regardless of its substance? That is, then, as I put it above. Aristotle divides all conclusions into logical and dialectical, in the manner described, and then into eristical. (3) Eristic is the method by which the form of the conclusion is correct, but the premisses, the materials from which it is drawn, are not true, but only appear to be true. Finally (4) Sophistic is the method in which the form of the conclusion is false, although it seems correct. These three last properly belong to the art of Controversial Dialectic, as they have no objective truth in view, but only the appearance of it, and pay no regard to truth itself; that is to say, they aim at victory. Aristotle's book on Sophistic Conclusions was edited apart from the others, and at a later date. It was the last book of his Dialectic. 4.) Machiavelli recommends his Prince to make use of every moment that his neighbour is weak, in order to attack him; as otherwise his neighbour may do the same. If honour and fidelity prevailed in the world, it would be a different matter; but as these are qualities not to be expected, a man must not practise them himself, because he will meet with a bad return. It is just the same in a dispute; if I allow that my opponent is right as soon as he seems to be so, it is scarcely probable that he will do the same when the position is reversed; and as he acts wrongly, I am compelled to act wrongly too. It is easy to say that we must yield to truth without any prepossession in favour of our own statements; but we cannot assume that our opponent will do it, and therefore we cannot do it either. Nay, if I were to abandon the position on which I had previously bestowed much thought, as soon as it appeared that he was right, it might easily happen that I might be misled by a momentary impression, and give up the truth in order to accept an error. 5.) Topica, bk. i., 2. 6.) Ib., 12. 7.) On the other hand, in his book De Sophisticis Elenchis he takes too much trouble to separate Dialectic from Sophistic and Eristic where the distinction is said to consist in this, that dialectical conclusions are true in their form and their contents, while sophistical and eristical conclusions are false. Eristic so far differs from Sophistic that, while the master of Eristic aims at mere victory, the Sophist looks to the reputation, and with it, the monetary rewards which he will gain. But whether a proposition is true in respect of its contents is far too uncertain a matter to form the foundation of the distinction in question; and it is a matter on which the disputant least of all can arrive at certainty; nor is it disclosed in any very sure form even by the result of the disputation. Therefore, when Aristotle speaks of Dialectic, we must include in it Sophistic, Eristic, and Peirastic, and define it as "the art of getting the best of it in a dispute," in which, unquestionably, the safest plan is to be in the right to begin with; but this in itself is not enough in the existing disposition of mankind, and, on the other hand, with the weakness of the human intellect, it is not altogether necessary. Other expedients are required, which, just because they are unnecessary to the attainment of objective truth, may also be used when a man is objectively in the wrong; and whether or not this is the case, is hardly ever a matter of complete certainty. I am of opinion, therefore, that a sharper distinction should be drawn between Dialectic and Logic than Aristotle has given us; that to Logic we should assign objective truth as far as it is merely formal, and that Dialectic should be confined to the art of gaining one's point, and contrarily, that Sophistic and Eristic should not be distinguished from Dialectic in Aristotle's fashion, since the difference which he draws rests on objective and material truth; and in regard to what this is, we cannot attain any clear certainty before discussion; but we are compelled, with Pilate, to ask, What is truth? For truth is in the depths, en Butho e aletheia (a saying of Democritus, Diog. Laert., ix., 72). Two men often engage in a warm dispute, and then return to their homes each of the other's opinion, which he has exchanged for his own. It is easy to say that in every dispute we should have no other aim than the advancement of truth; but before dispute no one knows where it is, and through his opponent's arguments and his own a man is misled. 8.) Diogenes Laertes tells us that among the numerous writings on Rhetoric by Theophrastus, all of which have been lost, there was one entitled Agonistikon tes peri tous eristikous theorias. That would have been just what we want. |
Arthur Schopenhauer: |
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Quellen, andere Versionen im WWW:
gutenberg.spiegel.de/schopenh/eristik/eristik.htm www.roesch-pr.de/Arthur%20Schopenhauer.pdf |
Sources and other versions on the net:
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